Direkt zum Seiteninhalt
 
Die Welt, in der Kinder heute aufwachsen, ist geprägt von Vielfalt.

Vielfalt ist in Hessen willkommene Normalität - auch in den Kitas. 51,5% der hessischen Kinder unter 6 Jahren haben einen Migrationshintergrund, d. h. sie selbst oder mindestens ein Elternteil wurden nicht mit deutscher Staatsangehörigkeit geboren. Und 35 % der Kinder, die Kindertageseinrichtungen besuchen, sprechen zu Hause überwiegend eine andere Sprache als Deutsch (Hessischer Integrationsmonitor 2022).
Das bringt viele Chancen und beinhaltet einige Herausforderungen. Unabhängig von den jeweiligen Entwicklungsvoraussetzungen und Bedürfnissen hat jedes Kind den gleichen Anspruch darauf, in seiner Entwicklung und seinem Lernen angemessen unterstützt und gefördert zu werden. Im Koalitionsvertrag haben wir daher der Sprachförderung einen gewichtigen Platz gegeben.

Die Sprachkompetenz und die Kommunikationsfähigkeit eines Menschen gehen Hand in Hand mit seiner Persönlichkeitsentwicklung und mit seiner Bindungs- und Bildungsfähigkeit. Dies gilt für alle Kinder – mit oder ohne Migrationshintergrund und unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund.
Den pädagogischen Rahmen für die frühe Bildung und insbesondere die Sprachförderung bilden der Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen (BEP) sowie die auf dessen Grundlage entwickelte Rahmenvereinbarung „Sprachliche Bildung und Förderung im Elementar- und Primarbereich“. Die große Bedeutung der Sprachförderung in Hessen unterstreichen die Weiterführung des Bundesprogramms Sprach-Kitas als Landesprogramm ab Sommer 2023. Wichtige Erkenntnisse liefert die Studie „Landkarte sprachlicher Bildung und Förderung in Hessen“.  

Das zentrale Ziel aller Maßnahmen ist, dass für jedes Kind ein alters- und entwicklungsangemessenes Angebot zum Erlernen der deutschen Sprache zur Verfügung steht und das Prinzip der Mehrsprachigkeit dabei ausdrücklich gewürdigt und berücksichtigt wird. Kindertageseinrichtungen spiele dabei eine wichtige Rolle, denn sie bieten Raum für eine lebendige, die Sprachenvielfalt würdigende Kultur.

Frühstart ist in dem Konzert der Angebote und Maßnahmen rund um die sprachliche Bildung und Förderung in Hessen ein wichtiges Instrument. Miteinander statt nebeneinander, so das Motto des Projektes! Es bietet eine systematische Sprachförderung für alle Kinder, es stärkt die interkulturelle Kompetenz der Fachkräfte, es zielt auf eine intensive Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit den Familien im Sinne des Bildungs- und Erziehungsplans und der Vernetzung der Akteurinnen und Akteure vor Ort ab. Die mehrsprachigen Elternbegleiterinnen und Elternbegleiter informieren und beraten Eltern und ermöglichen ihnen so eine aktive Teilnahme am Bildungsweg ihrer Kinder. Basierend auf wertschätzendem, vorurteilsbewusstem und dialogförderndem Handeln, kann so eine umfassende auch sprachliche Förderung gelingen. Kinder und ihre Familien werden gestärkt und Fachkräfte in ihrem interkulturellen, professionellen Handeln im pädagogischen Alltag unterstützt.

Kai Klose
Hessischer Minister für Soziales und Integration
Zurück zum Seiteninhalt